leichtathkletik im wandel mit nbl

Verfasser : G.Sonnemann , Berlin , Dez.2010

II: Theorie der neuen NBL - Methode Sonnemann

B.1. Geschichte Mehrkampf

Die Entwicklung einer Körperkultur setzt eine bestimmte Höhe der ökonomischen und  gesellschaftlichen Entwicklung voraus.

 

Höhlenmalereien und Heldensagen belegen, dass sich
erste Körperübungen in der Frühzeit der Menschen-geschichte vor etwa 50 000 Jahren entwickelten.

 

Laufen, Springen und Werfen als die natürlichsten
Bewegungsformen beeinflussten die Sicherung des Lebensunterhaltes durch die Jagd.

 

Sie wurden deshalb geübt und besondere Geschicklichkeit hob das Ansehen des Einzelnen und des Stammes.

 

Einen Höhepunkt erlebte die Körperkultur der damaligen
Zeit in der Antike mit den Olympischen Spielen von 776 v.u.Z. bis zum Verbot 394 u.Z.

 

Zum Wettkampfprogramm gehörten :

 

-         Lauf über eine Stadionlänge

 

-        Lauf über 24 Stadionlängen

 

-      Und erstmals im Jahre 708 v.u.Z. der

Antike Fünfkampf ( Pentathlon ) ,

mit den Disziplinen    
 
 

Diskuswerfen / Sprung / Speerwerfen /

Lauf über                                                  
1 Stadionlänge

 = 192,8 m / Ringkampf

 

Dieses Wettkampfsystem und auch der antike Fünfkampf gingen mit dem Zerfall der Sklavenhaltergesellschaft verloren.

 

Erst mit dem Aufschwung des Bürgertums am Ende des 18.Jahrhunderts belebten Aufklärungspädagogen wie Basedow und GutsMuths, sowie F.L.Jahn die
Körpererziehung wieder.

 

Der 1. Dreikampf mit Lauf / Sprung / Wurf ( verschiedene Disziplinen standen zur Auswahl ) wurde
im Jahre 1880 auf dem Turnfest der deutschen Turnerschaft in Frankfurt / Main durchgeführt.

 

Die Leichtathletik entwickelte sich über England her zu einer selbständigen Sportart.

 

Der erste Zehnkampf in moderner Gestalt wurde im Jahre 1884 in den USA als


All Around Championchip „
mit den Disziplinen :

         

-       110 yard / Kugelsoßen / Hochsprung /

     880 yard Gehen /Hammerwerfen
/ Stabhochsprung / 120 yard Hürdenlauf /

Gewichtwerfen / Weitsprung / 1 Meile

                                         durchgeführt.

 

Im Jahre 1902 wurde in Schweden der 1. Zehnkampf mit der heutigen
Disziplinzusammensetzung      
absolviert.

 

1904 gab es bei Olympia einen Vielseitigkeits – Zehnkampf und im Jahre 1911 dann die
1. Deutsche Meisterschaft.

 

Bei den Olympischen Spielen 1912 in Stockholm kürte man schließlich den 1. Olympiasieger im Zehnkampf der
heutigen Form.

 

Es war der Schwede H.Wieslander.

 

Der Fünfkampf der Männer war ebenso 1912
erstmals olympisch, mit den Disziplinen 
Weitsprung / Speerwerfen / 200m / Diskuswerfen / 1500 m .

 

Nach 1924 wurde der Fünfkampf der Männer aus dem olympischen Programm gestrichen.

 

Den Fünfkampf der Frauen gab es ab 1930 als deutsche Meisterschaft ( Kugelstoßen / Weitsprung /100 m / Hochsprung / Speerwerfen ) .

 

Ab 1964 ist der Mehrkampf der Frauen
auch olympisch , zuerst als Fünfkampf und später als Siebenkampf.

 

Die Entwicklung des Frauen-Mehrkampfes könnte auch hin zum Zehnkampf gehen, der ab 2004 mit einem eigenen Weltrekord durchgeführt wird.

 

Die Leistungsentwicklung des Mehrkampfes ist enorm.

 

Der erste Olympiasieger H.Wieslander erzielte 1911 nach heutiger IAAF,1985-Wertung 5386 Punkte.

 

Der derzeitige Weltrekord des Tschechen R.Sebrle liegt bei 9026 Punkte ( Stand 2011 ).

 

Deutsche Mehrkämpfer haben immer eine hervorragende Rolle in der Weltspitze gespielt.

 

Der 1. deutsche Weltrekordler war H.H.Sievert , es folgten K.Bendlin , G.Kratschmer und J.Hingsen.

 

Willi Holdorf wurde im Jahre 1964 Olympiasieger , Ch.Schenk wurde dies im Jahre 1988 .

 

Die Geschichte des Mehrkampfes zeigt auch, dass er in seiner Zusammensetzung ständig geändert wurde.

 

So muss die heutige Disziplinzusammensetzung auch keine endgültige sein.

 

Zum Teil gehen leichtathletische Disziplinen bereits in andere Mehrkampfformen ein, wie in Triathlon und Duathlon.

 

 

 

weiter :  B.2  Mehrkampfwertungen