Leichtathletik im Wandel
Verfasser :G.Sonnemann ,Sportanalyst ,Berlin , März 2018
das UrhG gilt in vollem Umfang
IV. Leichtathletik in Bewegung
1.. Weitsprung , Berechnung der Einzelparameter
Ersatz für 1.Fassung vom März 2016
Nachfolgend die Kurzfassung der Arbeit des Autors zu diesem Thema.
Wer an der gesamten Arbeit einschließlich der Auswertungsberechnungen interessiert ist, oder eine Analyse von Athletendaten haben möchte , wende sich bitte unter
an den Autor.
Inhalt :
- Ziel der Arbeit
- Elementebaum
-
Wie kann die Weite eines Weitsprunges berechnet werden
-
Speziell zur Berechnung der 2.Parabelhälfte Flugkurve
-
Welche Kräfte wirken auf den Weitspringer
-
Zu den Einzelparametern
-
Zusammenhänge zwischen den weitenbestimmenden Parametern
-
Verlässlichkeit von messtechnisch gewonnenen Daten und ihre Üerprüfung an der Leistungswirklichkeit
-
Anlagen
-
Quellenverzeichnis
1.) Ziel der Arbeit
Die Aufgliederung eines Weitsprunges auf seine Einzelteile bringt die Möglichkeit, gezielt Einfluss auf eine optimalere Technik eines Athleten zu nehmen. Seine Schwächen können erkannt und beseitigt werden.
Dazu ist es notwendig die Sprungeinzelteile mit objektiven Daten zu benennen.
Diese werden zur Zeit hauptsächlich durch kinematische und dynamometrische Messverfahren und daraus folgende Berechnungeni.
Allerdings haben so gewonnene Daten erhebliche Messfehler, was die Qualität der abgeleiteten Schlussfolgerungen stark beeinflusst.( siehe extra Artikel „ zur Verlässlichkeit von messtechnisch gewonnenen Daten für leichtathletische Sprungdisziplinen „ dazu auf der web-site, in I. )
Der Autor geht deshalb den Weg der Gewinnung von Daten durch mathematisch/physikalische Berechnungen.
Dabei wird in der Reihenfolge der Berechnung der Einzeldaten nach dem
„ Elementebaum „
vorgegangen.
Zuerst werden die Daten der unteren Ebenen berechnet, daraus dann die nach logischem Zusammenhang eine Ebene darüber stehenden Parameter.
Bis dann die weitenbestimmenden Parameter nach Formel „ schräger Wurf „ errechenbar sind.
Damit ist gesichert, dass sich alle Einflussfaktoren aus ihren jeweiligen Grundkomponenten bestimmen.
Anders gesagt, wird auch nur ein Grundparameter falsch berechnet, ergibt sich nach Weitenberechnungsformel eine unlogische Weite.
2.) Elementebaum
3.) wie kann die Weite eines Weitsprunges berechnet werden ?
Allgemeines:
Nach dem Absprung steht die Flugbahn des Körperschwerpunktes fest. |
|
Beeinflussbar vom Athleten sind der Rücklagewinkel ε ( Stemmwinkel ), der Abdruckwinkel φ und der Landewinkel α 2 . |
Die erzielbare Weitsprungweite ist von vielen Parametern abhängig, die sich alle gegenseitig beeinflussen.
Die Darlegungen der Sportwissenschaft beschränken sich bisher auf die Beschreibung der einzelnen Teile des Weitsprungs. Der Absprung wird beschrieben, wie die Teilweiten TW1 und TW 2 berechnet werden können wird gezeigt, doch eine quantitative Abschätzung des Zusammenwirkens aller leistungsbestimmenden Faktoren fehlt.
Es werden viele Messdaten aus Training und Praxis analysiert, als Ergebnis aber nur Korrelationen und Signifikanzen angegeben, die Einzelparameter aufweisen.
Das Zusammenwirken aller Faktoren wird in seinen Auswirkungen nicht dargestellt.
Die aus dem schrägen Wurf hergeleitete Grund-Berechnungsformel eines Weitsprunges
nach [ 1 ]
Vres2 * sin 2α1 V22 * sin 2α 2
W = ------------------- + X0,E + ------------------- - delta L
2 g 2 g
= TW 1 |
+ TW2 |
||||||
|
|
|
|
|
|||
sagt noch aus, dass der Abflug-Winkel der größten Weite bei etwa 42 grad liegt.
Dabei sind:
|
V,res =V1= Abfluggeschwindigkeit V2 = Landegeschwindigkeit alpha 2 = Landewinkel |
|
|
||||
α 1 = Abflugwinkel |
|
||||||
g = Erdbeschleunigung = 9,81 delta L = Landungsdifferenz Xo,E = Abdruckpositionsweite
|
|
( es gibt auch andere Weitenbereczhnungsformeln , die aber dieselebn Weiten ergeben )
Die von mir weiter entwickelte Berechnungsformel zeigt die optimalen Weiten bei 18 – 24 grad Abflugwinkel, je nach Größe der bestimmenden Leistungsfaktoren, so, wie es im Weitsprung der Wirklichkeit entspricht.
Der Autor ermittelt die theoretisch erzielbare Sprungweite mit einer speziellen Berechnungsformel in die 31 Einzelparameter eingehen.
Davon können 19 Parameter mit individuellen Werten des konkreten Athleten eingegeben werden.
Individuelle Daten sind u.a.:
Anlaufgeschwindigkeit
Größe des Athleten
Gewicht des Athleten
-
Stemmwinkel ε,B( bzw. WSP)
-
Kniewinkel beim Absprungbeginn und Absprungende
-
Abdruckwinkel ψ ( bzw.X0,E )
-
Oberkörperwinkel beim Absprung
-
Kraftfaktor des Athleten
Berechnete Werte sind u.a. :
-
Abflugwinkel α 1
- Horizontale Geschwindigkeiten beim Absprung
-
Vertikale Geschwindigkeiten beim Absprung
-
Bremsstoß
-
Teilweiten TW 1 + TW 2
-
Maximale Höhe des KSP
-
Fiktiver Rücklagewinkel ε,f
-
Resultierende Abfluggeschwindigkeit V,res.
-
Landungswinkel α 2
Die Verschachtelungen und Abhängigkeiten der einzelnen Parameter sind sehr
vielfältig,
trotzdem gibt es allgemeingültige Aussagen, die hier gefunden werden sollen.
4.)Speziell zur Berechnung der 2.Parabelhälfte der Flugkurve
Die Weite der 2.Hälfte= TW 2 der Parabel des schiefen Wurfes ist nur von der |
|||
resultierenden Geschwindigkeit von TW 1 und der Erdbeschleunigung abhängig. |
|||
Die Sprungkraft spielt hier keine Rolle . |
Unter Berücksichtigung des Höhenunterschiedes zwischen Körperschwerpunktshöhe
beim Absprung und bei der Landung ( = delta h )liegt die Landegeschwindigkeit für
Teil 2 der Flugparabel nach [1 ]
V 2 = Wurzel aus (( Vres2 + ( 2g*delta h ))
mit : delta h, für den 2. Parabelteil = KSP.E - KSP,Landung ,
Alle Werte haben Auswirkungen auf einander .
Als Beispiel zueinander passender Parameter :
Grundwerte : 1,91 m groß / 75 kg. schwer
V,Anl. Rückl. WSp Abdr.wi Xo,E Abfl.wi. V,vert. V,vert,φ. Vres. V,horz.Anf.
10,00 26,24 0,45 23,23 0,46 19,77 2,91 3,17 9,80 8,11
V,horz.,Ende h,max. Bremsstoß Kniewi.,Anf. OK-Wi. Weite
9,36 1,57 1,90 166 grad 3,5 7,96
Geändert wird nur der Rücklagewinkel ε,B auf 29 grad , dann sehen die Parameter so aus :
V,Anl. Rückl. WSp Abdr.wi Xo,E Abfl.wi. V,vert. V,vert,φ. Vres. V,horz.Anf.
10,00 29,00 0,493 22,37 0,44 19,27 2,78 3,00 9,50 7,94
V,horz.,Ende h,max. Bremsstoß Kniewi.,Anf. OK-Wi. Weite
9,08 1,52 2,06 166 grad 3,5 7,47
Allein die Änderung des Rücklagewinkels bewirkt eine Weitenänderung um 49 cm.
5.)Welche Kräfte wirken auf den Weitspringer ?
Es wirken beim Absprung :
-
Der Kraftstoß der Sprungkraft des Springers in positiver vertikaler Richtung
-
Der Bremsstoß und die Gewichtskraft des Springers in negativer vertikaler Richtung,
also der Sprungkraft entgegen gerichtet.
Aus diesen Bestandteilen werden die Geschwindigkeiten in alle Richtungen
ermittelt.
Die genauen Berechnungen sind in der Originalfassung der Arbeit
enthalten.
6.) Zu den Einzelparametern
( sämtliche Skizzen in der pdf-datei der Anlage unter 9. )
Die Geschwindigkeitsentwicklung lässt sich wie folgt beschreiben :
Der Athlet läuft mit der horizontalen Anlaufgeschwindigkeit an.
Er springt mit einem bestimmten Rücklagewinkel ε ab, und reduziert seine Geschwindigkeit in
horizontaler Richtung dabei um den Bremsstoß .
Beim Absprung erzeugt er einen vertikalen Absprungimpuls unter dem Abdruckwinkel ψ.
Diese V vert.,ψ addiert sich mit der verbleibenden horizontalen Geschwindigkeit (Anlauf-V minus Bremsstoß) und bildet die zur Verfügung stehende V,resultierend unter dem Abflugwinkel α
( siehe Skizze 5 )
Beim Absprung reduziert sich die horizontale Geschwindigkeit um den Bremsstoß, wird
aber durch die Sprungkraft im Absprung mit dem horizontalen Teil der V,vert,Richtung φ wieder erhöht.
Es gibt Athleten, die neigen beim Absprung ihren Körper in Richtung Absprungbein.
Dadurch wird im Idealfall erreicht, dass sich der Körperschwerpunkt genau über dem Absprungfuß befindet.
Es soll dadurch die gesamte Sprunkraft sofort auf den KSP wirken, ohne Verluste.
Da aber der Kraftansatz immer seitlich am Becken ist der Kraftansatz also exzentrisch, verbessert sich die Kraftwirkung auf den KSP nicht.
Im Gegenteilbringt diese Absprungvariante bringt durch entstehende Drehmomente, die nicht in die gewollte Flugbahnrichtung gehen, extreme Schwierigkeiten für einen Ausgleich dieser Drehmomente in der Flugphase zu sorgen,was zu einer schlehteren Landung führt.
Eine detallierte Erläuterung zu diese Problematik gibt der Artikel
V/3. auf dieser website.
Der Bremsstoß + der Stemmwinkel
Um horizontale Geschwindigkeit in vertikale Geschwindigkeit umzulenken,
muss der Athlet eine Rücklage einnehmen, ansonsten läuft er einfach geradeaus weiter.
Der Winkel zwischen der Vertikalen und Linie Fuß durch Körperschwerpunkt wird dabei
als Rücklage = Stemmwinkel ε,B bezeichnet.
Beim Absprung wird durch den Bremsstoß auf die für die Sprungweite verwertbare V- Anlauf,horz.(rest) verringert. |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die Größe des Bremsstoßes wird durch den Stemmwinkel des Sprung- beines ,(ε ,B ) die |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Veränderung des Kniebeugewinkels des Sprungfußes und den Oberkörperwinkel
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
bestimmt und mit ε,f bezeichnet. |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Wird der Stemmwinkel ε,B größer, vergrößert sich der Bremsstoß, wobei die Beziehung |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
besteht, dass mit größerem Stemmwinkel der Abflugwinkel α1 kleiner wird.
Der Stemmwinkel ε,B kann gemessen werden oder aber auch durch die Weite WSp ermittelt werden.
WSp ist dabei die Entfernung des Aufsatzes des Sprungfußes zum Absprung bis zur Vertikalen durch den KSP. ( Skizze 3 ) |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Durch diese Weite des Aufsatzes des Sprungfußes wird der Stemmwinkel ε,B festgelegt und in Zusammenhang mit dem Winkel des Oberkörpers = ε,OK damit der fiktive Rücklagewinkel ε,f und auch die Größe des Bremsstoßes. ( siehe Skizze 6 + 8 +9)
Der Oberkörperwinkel = OK-Winkel ( siehe Skizze 9 )
der Abdruckwinkel ψ
Skizze 6 zeigt, welcher Winkel der Abdruckwinkel ist. Es ist der Winkel, unter dem der Athlet seinen vertikalen Sprungkraftimpuls beim Absprung erzeugt. ( gemessen zur Senkrechten.) Der Abdruckwinkel ψ steht in seiner Erzeugung in Zusammenhang mit dem Rücklagewinkel ε zu Beginn des Absprunges. ( = Umlenkwinkel ) Je größer der Rücklagewinkel , desto kleiner der Abdruckwinkel, je „steiler“ wird also abgesprungen.
Der Kraftimpuls für die vertikale Geschwindigkeit unter dem Winkel ψ ist also V,vert.,ψ . Bei der Betrachtung eines Sprunges sieht man also zunächst die Abdruckrichtung / den Abdruckwinkel und nicht den Abflugwinkel α .
Zunächst wird aus V,vert.,ψ und V,horz. die V,res. eines jeden Teilsprunges ermittelt.
Für ψ lassen sich einige Zusammenhänge erkennen :
<<< je kleiner ε,f , desto größer ψ , und daraus – desto größer α , weiterhin deshalb desto größer die Sprungweite.
<<<wird bei gleichem ε,B der Abdruckwinkel ψ vergrößert, steigt die Weite
Ermittlung von V,resultierend
Der Athlet erzeugt durch seinen Anlauf einen horizontale Kraftimpuls - V,horz. , und durch den Absprung einen vertikalen Kraftimpuls <<< V,vert.,φ = V 1,2 Beide ergeben die resultierende Komponente - hier V,res. genannt. In die Berechnung der Weite des Sprunges geht die resultierende Geschwindigkeit V,res. quadratisch ein.
Skizze 10 zeigt die Situation für jeden Absprung mit :
Nach Kosinussatz ist dann V,res berechenbar, wenn der Abflugwinkel α1 bekannt ist.
Der Abflugwinkel α
nach Skizze 5 der pdf in der Anlage ist :
Es ist : sin α = ( a * sin γ ) / c
oder: tan α = (a*sinβ) /c
wobei: a = V1,2, Richtung ψ c= Anfangs V-horzt. β = 90 grad + ψ b = V,res.
der Abflugwinkel hat neben der Abfluggeschwindigkeit V,res. den größten Einfluss auf die Sprungweite, zu sehen am Aufbau der Berechnungsformel. Er geht mit dem doppelten Betrag ein.
Es ist der Sprung am weitesten, der die größte Zahl bei (V,res2 * sin2α1)+[Vres.2 +(19,62*delta h)] * sin2α2 hat.
Landewinkel / Landedifferenz delta L
Skizze 4 zeigt die Situation bei der Landung eines Weitsprunges.
Der tatsächliche Wert kann auch mit Hilfe von xL, und KSP,h errechnet werden.. X,L ist der Abstand KSP,L zum Zeitpunkt des Berührens der Grube mit den Füßen und KSP,h die Höhe des KSP zu diesem Zeitpunkt.
Die Differenz der erzielbaren Weiten mit diesen verschiedenen Landewinkeln wird in die Teilweite TW 2 des Sprunges eingerechnet ( als zzgl. oder abzgl.)
|
Abfluggeschwindigkeit V,res.
Um eine Weite von 7,08 m zu springen, muss ein Athlet eine resultierende Abfluggeschwindigkeit V,res. von
etwa 9,0 m/s erreichen. ( nach Berechnungsformel schräger Wurf )
<<< in der Zusammenstellung nach [ 8 ] fehlt jede Information zur V,res.
Mit den angegebenen Werten V,horz =7,57 m/s und V,vert.=3,31 m/s sind bestenfalls V,res.=8,30 m/s zu erreichen,( = mögliche Weite etwa von 6,30 m ) und das ist zu wenig für eine Weite von 7,08 m.
<<< das nährt Zweifel an dem gemessenen Wert von V,horz.= 7,57 m/s
Wenn die angegebene Weite von 7,08 m in etwa erreicht werden soll, müsste die V,res. = 9 m/s sein
( statt 8,26 m/s ), müsste die V,horz. = 8,60 m/s statt 7,57 m/s , müsste die V,vert nur 2,60 m/s statt 3,31 m/s
und dürfte der Abflugwinkel nur 19,40 grad bei einem Abdruckwinkel von 25,35 grad sein.
Wie gesagt, die ausgewiesenen Parametergrößen passen einfach nicht zusammen.!
Man kann übrigens bereits am Verhältnis horizontaler/ vertikaler Geschwindigkeit sehen, dass die hier genannten Daten wohl nicht so stimmen können.
Nach [ 5 ] ist das Verhältnis horz.V / vertk.V im Bereich von 2,5 – 3,0 zu sehen.
Beim Beispiel hier ist das Verhältnis = 7,57/3,31 = 2,29 . Das deute schon hier darauf hin, dass die gemessenen Daten unsicher sind.
Verlust an Geschwindigkeit beim Absprung
Die Differenz von V,horz.Anlauf = 8,96 m zu V,horz.=7,57 m ( ich denke gemeint ist die V des Absprungendes )wird als
Verlust = 1,40 m/s ausgewiesen.
Diese Zahl des Geschwindigkeitsverlustes ist für trainingsmethodische Auswertungen sehr wichtig.
Die Frage ist jedoch ,wo entsteht der Verlust an Geschwindigkeit, wie kann man ihn reduzieren?
Leider wird die Zahl „ Verlust“ nicht aufgegliedert.
<<< Verlust an V,horz. wird in [ 8 ] nicht aufgegliedert
Es kann sich dabei nur um die Summe aus Bremsstoß + Zuwachs an horz.V aus Absprung handeln.
Bremsstoß + Zuwachs aus vertikaler Geschwindigkeit
Der Bremsstoß lässt sich berechnen und ist bei Stemmwinkel 24 grad etwa 1,60 m/s.
8,96 – 1,60 sind = Vhorz. = 7,36 m/s , da müsste der Zuwachs an horizontaler Geschwindigkeit aus dem vertikalen
Impuls durch den Absprung unter Abdruckwinkel φ also =7,57 – 7,36 = 0,21 m/s sein. Nur 0,21 m/s !
Dies zu messen oder nachzurechnen macht große Schwierigkeiten, denn
<<<es fehlt in [ 8 ] die Angabe des Abdruckwinkels φ.
Zur Erinnerung:
Der Springer springt unter dem Abdruckwinkel φ ab, mit einer bestimmten Geschwindigkeit.
Diese soll hier eine vertikale Komponente, V,vert , = 3,31 m/s haben und eine horizontale Komponente, die hier
leider nicht erwähnt wird, und da der Abdruckwinkel nicht angegeben ist, auch nicht errechnet werden kann.
Abdruckwinkel + Rücklagewinkel
Ist der Zuwachs nur = 0,21 m/s , wie nach dieser Datenauswertung , wäre dazu ein Abdruckwinkel von etwa nur 3,65 grad nötig, was einen Abflugwinkel von etwa 13,5 grad nach sich ziehen würde und nur bei einem Rücklagewinkel von etwa 45 grad möglich wäre.
So einen großen Rücklagewinkel hat kein Weitspringer und so steil springt kein Weitspringer, nicht einmal ein Hochspringer ab !
Veränderte Rücklagewinkel bringen auch automatisch veränderte Anteile an vertikaler und horizontaler Geschwindigkeit mit sich, so dass die hier angegeben Parametergrößen insgesamt nicht zusammen passen.
Der Zuwachs an horz.V durch den Absprung müsste also wesentlich größer als 0,21 m/s sein, ist hier aber gar nicht angegeben, weshalb die gemessenen 7,57 m/s V,horz. bei Absprungende zu klein angegeben sind , was ja auch damit korrespondiert, das V,res. zu klein ist.
<<< V,horz. kann mit gemessenen 7,57 m/s nicht richtig sein !
Eine andere Möglichkeit, dass die angebotenen Parameterzahlen nicht zueinander passen, ist natürlich, dass schon die Ausgangsgeschwindigkeit 1 L = horizontale Anlauf-V = 8,96 m/s nicht stimmt.
Abflugwinkel
Der Abflugwinkel ergibt sich aus Größe + Richtung der vertikalen und der horizontalen Geschwindigkeit.
Mit den Werten V,vert=3,31 m/s und V,horz.=7,57 m/s ergibt sich rechnerisch( über den tangens) ein Wert für den Abflugwinkel von 23,62 grad, also sehr nahe an den angegebenen 23,7 grad für Abflugwinkel α.
(Wie oben bereits beschrieben, dürfte der Abflugwinkel nur etwa 19,40 grad betragen.)
Ich gehe deshalb davon aus, dass der Abflugwinkel kein gemessener, sondern ein errechneter Winkel ist.
Da zumindest V,horz. mit 7,57 m/s nicht stimmen kann, ist natürlich auch der Abflugwinkel nicht realistisch.
Mein Fazit :
Die angegebenen Messwerte der biomechanischen Parameteruntersuchung des Instituts der Sportwissenschaft [ 8 ] sind lückenhaft, sie können keinen Weitsprung in seiner Ganzheit richtig beschreiben und sind außerdem in den Einzelparametern sehr ungenau.
Es fehlen:
< der Abdruckwinkel φ am Absprungende
< die Größe und das Gewicht des Athleten
< die resultierende Abfluggeschwindigkeit V,res.
< der Landewinkel α2
< der Bremsstoß
Für Erkenntnisse zur Trainingsgestaltung mit dem Ziel der Optimierung der Leistungen sind sie so nicht zu gebrauchen.
Einschätzung messtechnischer Daten im oberen Leistungsbereich
Genommen zur Einschätzung wird der “ biomechanische Report World Championships ; DLV; [ 9 ]
Auch diese Datenreihe ist nicht vollständig, das heißt, es fehlen wichtige Parameter, die zur Berechnung einer Weitsprungweite nötig sind.
Betrachtet werden nun die Parameter des Springers G.Rutherford , GB., Zeile 5 der Tabelle.
( evtl. die Abb.2 in der Anlage 9 ansehen und vergrößern)
Abflugwinkel α
Der Abflugwinkel ergibt sich aus Größe + Richtung der vertikalen und der horizontalen Geschwindigkeit.
Mit den Werten V,vert=3,14 und V,horz.=9,16 ergibt sich für die angegebenen Parameter rechnerisch( über den tangens) ein Wert für den Abflugwinkel von 18,92 grad, also genau die angegebenen 18,9 grad für Abflugwinkel α.
Genauso ist es bei den Abflugwinkeln der anderen Athleten , weshalb davon ausgegangen werden kann,
dass der Abflugwinkel kein gemessener, sondern ein errechneter Winkel ist.
Abfluggeschwindigkeit V,res.
Mit den angegebenen Werten V,horz =9,16 m/s und V,vert.=3,14 m/s sind
-
unter Stemmwinkel = 23 grad und Abflugwinkel 18,9 grad daraus errechnet
eine V,res.=9,68 m/s zu erreichen, und damit nur etwa 7,65 m
nach Berechnungsformeln möglich..
Die V,res. ist allerdings nicht angegeben.
Man kann es auch anders ausdrücken:
Wenn mit V,res. = 9,68 m/s = 8,17 m weit gesprungen soll, müsste nach Berechnungsformel schräger Wurf der Abflugwinkel etwa 26 grad sein, ist aber nur mit 18,9 grad angegeben.
Wo liegt der Fehler in den angegebenen Einzelparameterzahlen?
Verlust an Geschwindigkeit beim Absprung
Die Differenz von V,horz.Anlauf = 10,44 m/s zu V,horz.=9,16 m/s ( ich denke V des Absprungendes )
wird als Verlust = 1,28 m/s ausgewiesen.
Diese Zahl des Geschwindigkeitsverlustes ist für trainingsmethodische Auswertungen sehr wichtig.
Die Frage ist ,wo entsteht der Verlust an Geschwindigkeit, wie kann man ihn reduzieren? , wird leider auch in dieser Aufstellung nicht beantwortet.
<<< Verlust an V,horz. wird nicht aufgegliedert
Es kann sich dabei nur um die Summe aus Bremsstoß + Zuwachs an horz.V aus Absprung handeln.
Bremsstoß + Zuwachs aus vertikaler Geschwindigkeit
Der Bremsstoß lässt sich berechnen und ist bei Stemmwinkel 23 grad etwa 1,80 m/s.
10,44 – 1,80 sind = Vhorz. = 8,64 m/s , da müsste der Zuwachs an horizontaler Geschwindigkeit aus dem vertikalen Impuls durch den Absprung unter Abdruckwinkel φ also =9,16 – 8,64 = 0,52 m/s sein.
Dies zu messen oder nachzurechnen macht große Schwierigkeiten, denn
<<<es fehlt die Angabe des Abdruckwinkels φ.
Abdruckwinkel + Rücklagewinkel
Für den Zuwachs von = 0,52 m/s , wie nach dieser Datenauswertung , wäre ein Abdruckwinkel von etwa 9,4 grad nötig, was einen Abflugwinkel von etwa 15 grad nach sich ziehen würde und nur bei einem Rücklagewinkel von etwa 37 grad möglich wäre.
So einen großen Rücklagewinkel hat kein Weitspringer und so steil springt kein Weitspringer ab !
Folge eines so großen Rücklagewinkels wäre ein wesentlich größerer Verlust an horizontaler Geschwindigkeit durch den Bremsstoß, was die horz. V unter 9,16 m/ s drücken würde und somit auch die erzielbare Weite verkleinern würde.
Der Zuwachs an horz. V durch den Absprung müsste also größer als 0,52 m/s sein, ist hier aber gar nicht angegeben, weshalb die gemessenen 9,16 m/s V,horz. bei Absprungende zu klein erscheinen , was ja auch damit korrespondiert, das Rutherford weiter springt als 7,65 m nach Berechnung Sonnemann.
<<< V,horz.erscheint als zu klein gemessen !
Zum Verhältnis horizontale V / vertikale V
Nach [ 5 ] ist ein Verhältnis von 2,5 – 3, 0 normal.
Bei Rutherford ist das Verhältnis 9,16/3,14 = 2,91 <<< ok
Bei Lapierre, Frankreich ist das Verhältnis = 7,99/4,23 = 1,89 ?
Bei Mokoena, Süd-Afrika = 8,67/3,79=2,29 ?
Mein Fazit für die daten des oberen Leistungsbereiches :
Die angegebenen Messwerte der biomechanischen Parameteruntersuchung des Instituts der Sportwissenschaft [ 9 ] sind lückenhaft, sie können keinen Weitsprung in seiner Ganzheit beschreiben und sind außerdem in den Einzelparametern sehr ungenau.
9. ) Anlage
PDF-Dokument [1.2 MB]
10.) Quellenverzeichnis
[ 4 ] Dr.W.Killing , Trainings-und Bewegungslehre des Hochsprungs, 2004 ; Köln,Strauß
[ 5 ] Bauersfeld/Schröter,Grundlagen der Leichtathletik , Sportverlag Berlin, 1979 |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|